Über uns

Das „Deutsche Mauthausen Komitee Ost e.V.„(kurz: DMKO) ist ein Zusammenschluß von Antifaschist_innen innerhalb der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in der BRD“ (VVN – BdA).

Zu den 45 – 50 Mitgliedern gehören neben den wenigen noch lebenden ehemaligen Häftlingen, ihre PartnerInnen, ihre Kinder und Enkel, Angehörige und engagierte Antifaschist_innen, die sich für das Wachhalten der Mahnung an die nachfolgenden Generationen einsetzen.

Der Verein wurde 2009 gegründet und sieht sich in der Tradition der „Lagergemeinschaft Mauthausen“, die mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes nach der Befreiung vom Faschismus von deutschen ehemaligen Häftlingen des KZ Mauthausen, unabhängig von deren politischer religiöser, sozialer und ethnischer Bindung, gegründet wurde.

Getreu dem Schwur von Mauthausen wollen wir an der gesellschaftlichen Ächtung und Überwindung von Nazismus, Rassismus, Antisemitismus und Militarismus vor allem im Gedenken an die Häftlinge des KZ Mauthausen und seiner Nebenlager mitwirken.

Mit der Umstrukturierung zu einem Verein wechselte auch der Vorsitz. Nach langjähriger Tätigkeit gab Dr. Ludwig Einicke, Neffe des KZ-Häftlings den Vorsitz, den er noch von ehemaligen Mauthausnern übertragen bekommen hatte, an Eva Mendl, der Tochter von Johannes Müller weiter.

Das DMKO führt jährlich eine Bildungs- und Gedenkstättenfahrt zum Tag der Befreiung des KZ Mauthausen im Mai in die Gedenkstätte in der Nähe der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz a.d. Donau durch. An ihr beteiligen sich jährlich Teilnehmer_innen aus allen Generationen. Dort treffen wir mit ehemaligen Häftlingen, deren Hinterbliebenen und Freunden aus aller Welt zusammen. Während der fünf- oder sechstägigen Reisen beteiligen sich die TN an der Befreiungsfeier gemeinsam mit ca. 8.000 – 10.000 Antifaschist_innen aus ganz Europa und Übersee. Als nationale Gedenkstätte der Republik Österreich wird ihr seitens der österreichischen Regierung eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt, was sich auch in der Teilnahme hochrangiger Vertreter zeigt.

Seit 2006 besteht zwischen der LAG-Mauthausen bzw. dem DMKO ein Kooperationsvertrag mit dem Ernst-Haeckel-Gymnasium in Werder. In dieser Zusammenarbeit wurden bereits zahlreiche Projekte durchgeführt. U.a. das dreiteilige deutsch-polnische Jugendbegegnung 2007, in der die Wanderausstellung „Im Tod lebendig – Lebensbilder ehemaliger polnischer und deutscher Häftlinge des KZ Mauthausen“ erarbeitet und eröffnet wurde.

Im westlichen Teil (ehem. BRD) existierte eine zur LAG analoge Gemeinschaft, die sich jedoch auf keine solche staatliche Anerkennung und Förderung stützen konnte.

Ihr Hauptorganisator war bis zu seinem Tode der ehem. Stuttgarter Mauthausenhäftling Otto Wahl.

Sein politisches Vermächtnis aufnehmend engagierte sich die „Antifaschistische Initiative Gegen das Vergessen“ (AIGdV) in Stuttgart für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft, der faschistischen Ideologie, dem Rechtsextremismus und der von ihm ausgehenden Gewalt nie wieder in Deutschland eine Chance zu geben.

Kurz vor der LAG-Mauthausen gründeten die Mitglieder der AIGdV den Verein „Mauthausen Komitee Stuttgart e. V.“ (MKS). Um die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den neu gegründeten Vereinen besser zu koordinieren und zu intensivieren errichteten beide einen Dachverband: „Mauthausen Komitee Deutschland“ (MKD). Neben der Koordinierung der internationalen und bundesweiten Tätigkeit ist es Mitglied im Internationalen Mauthausenkomitee (Comiteé Internationale Mauthausen–CIM).

Die Lagergemeinschaft Mauthausen wurde übrigens 1997 vom österreichischen Innenministerium durch den Generalkonsul der Republik Österreich in Berlin für ihre gute Arbeit mit jungen Leuten mit einem Ehrengeschenk ausgezeichnet. Diese Arbeit führen wir weiter! Wir verbinden die Erfahrungen und das Vermächtnis der Verfolgten und Widerstandskämpfer_innen mit dem Engagement nachfolgender Generationen. Wir sind offen für alle, die jede Form von Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Militarismus und Völkerhass ablehnen und aktiv werden wollen.